
Usgstopft, usgstellt!? – 28. Januar 2023
Der erste Anlass im 2023 führte uns nach Bern ins Naturhistorische Museum. Gemeinsam wanderten wir durch die Berner Altstadt und über die grosse Brücke , schon das war ein Erlebnis. Beim Naturhistorischen Museum wurden wir von Christoph Meier begrüsst und er erzählte uns, dass die sichtbaren Tiere im Museum nur einen kleinen Teil der riesigen Sammlung des Museums ausmachen. Im untersten Raum betrachteten wir die eindrücklich gestalteten Diaramen mit dem grossen Panda, dem Oran-Utan, dem Schneeleoparden und dem Nashorn. Christoph erklärte uns, dass heute nicht mehr von «ausstopfen» gesprochen wird, sondern dass diese Tiere präpariert wurden. Mit dem Präparieren wird versucht das Tier möglichst naturgetreu zu modellieren, dabei spielen die Augen sehr eine zentrale Rolle. Aus einer Fülle von Augen versuchten wir die Tiere zu erraten, welche diese Augen gehören könnten. Wir als Betrachter haben nämlich ein unbewusstes Bild, wie eine Tierart aussehen soll, falls etwas «falsch» ist irritiert das uns. Christoph erklärte uns die vielen unterschiedlichen Werkzeuge, die früher für die Päparation benutzt wurden. Ebenso erfuhren wir, dass die Darstellungen der Tiere eine Konstruktion zwischen Präparatorin und Betrachtenden ist und sich in der Zeit verändert hat. Der Hund «Barry» wurde zum Beispiel grösser gemacht, als er eigentlich gewesen ist. Dies um die Stattlichkeit des Tieres darzustellen. Im grossen Raum staunten wir an der Grösse des Blauwalskelets, des Elefanten und der Giraffe. Zusammen versuchten wir die 7 Halswirbel bei allen Tieren zu erspähen und erkannten, dass alle einen ähnlichen Bauplan besitzen. Spannend waren die vielen Tiere in einer konservierenden Flüssigkeit, die in einem Raum als Beispiel der grossen Sammlung des Museums ausgestellt waren. Aber es war auch ein wenig gruselig. Nach einer Pause ging es mit dem Materiallift in die Arbeitsräume der Präparatorinnen. Christoph Meier zeigte uns anhand von Fotografien und Gegenständen, was es alles für Schritte braucht, bis ein Tier präpariert ist. Viele Fragen konnten beantwortet werden und diese gestalterische Arbeit beeindruckte uns. Als Abschluss durften wir das Atelier eines Präparators besuchen und uns mit den neuen Techniken der Präparation auseinander setzen. Die Mittagspause verbrachten wir noch im Museum und wanderten anschliessend Richtung Dählhölzli. Auf dem Spielplatz tobten wir uns aus und durften sogar die Esel streicheln. Am Nachmittag beobachteten wir die Hirsche, Steinböcke, Gämsen und den Fischotter. Müde und voller neuer Eindrücke ging es mit dem Zug wieder zurück nach Thun. Vielen Dank für den Blick hinter die Kulisse! Bis zum nächsten Mal!